50 Jahre TVE Tennis: 1960 – 2010

Die Tennisabteilung des TV Ennigerloh feiert in diesem Jahr ihren 50. Geburtstag. Ein Höhepunkt des Jubiläumsjahrs ist am kommenden Samstag, 17. Juli eine Festveranstaltung, die um 19 Uhr im Hotel Kröger in Ostenfelde beginnt und zu der zahlreiche Gäste erwartet werden.

Die Gründung der Tennisabteilung beginnt sich Ende der 50er Jahre abzuzeichnen. Die Nachkriegszeit ist beendet, das Wirtschaftswunder weckt bei Vielen das Interesse an attraktiven Freizeitsportarten. So finden sich auch in Ennigerloh immer mehr Anhänger des „Weißen Sports“.

Die ersten Ballwechsel fanden auf der Rollschuhbahn am Stavernbusch statt. 1958 für die Rollhockeyabteilung gebaut wurde sie nur noch selten genutzt. Herbert Vienenkötter  war der Motor der Tennisbegeisterten. Er hatte den „Weißen Sport“ während der Kriegsgefangenschaft in den USA kennen- und schätzen gelernt, Nun sollte auch Ennigerloh kein weißer Fleck mehr auf der Tennislandkarte bleiben. Feldmarkierungen wurden selbst aufgetragen, Absperrpfosten von einer Autobahnbaustelle als provisorische Netzpfosten besorgt.

Auch organisatorisch wird alles in richtige Bahnen gelenkt. Im Vereinslokal Nauert-Prinz wurde durch Herbert Vienenkötter eine Tennisabteilung ins Leben gerufen. Auf die Dauer war jedoch die harte Rollschuhbahn nur ein Behelf. „Richtige“ Tennisplätze mußten her. Nach zähen Verhandlungen mit der Gemeinde setzte der TVE um Franz Frede, Werner Nauert und Herbert Vienenkötter den Bau von 2 Ascheplätzen am Stavernbusch durch, die 1962 voller Stolz eingeweiht werden konnten.

In den 60er Jahren wuchs die Tennisabteilung langsam, aber stetig – Tennis war noch kein Volkssport in Deutschland.

In den 70er Jahren beschleunigte sich diese Entwicklung. Zwei Plätze reichten bei vervierfachter Mitgliederzahl für den Spielbetrieb nicht mehr aus. 1978 konnten weitere 3 Plätze für die begeisterten Mitglieder freigegeben werden.

Mit den vermehrten Trainingsmöglichkeiten kamen auch zunehmend die sportliche Erfolge. Zu Beginn der 70er Jahre spielte die Tennisabteilung zum ersten Mal über die Vereinsebene hinaus den sog. Stavernbusch-Pokal, ein Herren-Doppelturnier aus.

Was noch fehlte, war ein „ordentliches“ Zuhause für die Tenniscracks. Lange hatte man die Umkleidekabinen des benachbarten SuS Ennigerloh mitbenutzen dürfen. Dieser Notnagel reichte nun einfach nicht mehr aus. Die Idee eines Clubhauses beschäftigte schon eine Weile die Verantwortlichen des Vereins.

Nach einer langen Planungsphase 1981 wurde das Clubheim der Tennisabteilung am Stavernbusch endlich eingeweiht. Schließlich konnte man 1994 noch einen 6. Tennisplatz in Betrieb nehmen, so dass die Abteilung seitdem über eine leistungsfähige Tennisanlage für alle Mitglieder verfügt.

Man spielt in der Tennisabteilung aber nicht nur gemeinsam Tennis, der Zusammenhalt, das Miteinander wird ganz groß geschrieben. Als Highlights für das Gemeinschaftsgefühl erweisen sich dabei der sog. Rhabarbercup, der seit Mitte der 70er Jahre zum festen Bestandteil des Clubprogramms wurde, die alljährlichen Mixed-Meisterschaften und das Nikolausknobeln, bei dem sich die Tennisfamilie in der Hallensaison jenseits der Tennisplätze regelmäßig trifft.

Das hervorragende Engagement der Abteilungsmitglieder ist Garant dafür, dass die Tennisanlage immer wieder gepflegt und auf den neuesten Stand gebracht wird. Vor allem die „Alten Herren“ um den Mannschaftsführer Herbert Wehner zeigen hier vorbildlichen Einsatz etwa beim Bau einer Grillhütte oder bei zahlreichen notwendigen Renovierungsarbeiten rund um das Tennisheim.

Die Tennisabteilung hat zur Zeit 270 Mitglieder. Vor allem der Zuspruch der Jugendlichen ist nach wie vor im Vergleich zu anderen Tennisvereinen erstaunlich hoch. Die besondere Förderung der Jugendlichen hat in der Abteilung gute Tradition. Jugendvereinsmeisterschaften, „Schokoladen-Cup“, Jugendcamp und Schnuppertraining gehören zu den festen Größen im Jugendterminkalender. Diese Veranstaltungen binden die Kinder und Jugendlichen über das reine Tennisspielen hinaus an den Verein.

Zum Jahr des 50jährigen Bestehens blickt der Vorstand der Tennisabteilung auf eine beständige und erfolgreiche Entwicklung in sportlicher Hinsicht und auf eine positive Bilanz mit Blick auf ein harmonisches und lebendiges Vereinsleben.

Bei aller Zufriedenheit und vorsichtigem Optimismus ist dies jedoch kein Grund für den aktuellen Vorstand, die Hände in den Schoß zu legen. Die Aufgaben und Herausforderungen der nahen Zukunft, die Renovierung der Tennisplätze, die schon in diesem Jahr auf dem Programm stehen, oder den mittelfristigen Neubau eines Vereinsheimes für den gesamten TV Ennigerloh im Sportpark Stavernbusch kann man nur gemeinsam und mit Unterstützung des gesamten Vereins und der Kommune lösen.

Der amtierende Vorstand wünscht sich, dass auch künftig der notwendige Einsatz, der Zusammenhalt und die Freude am Tennissport erhalten bleiben, damit die sportlichen und sozialen Aufgaben der Tennisabteilung weiterhin erfolgreich erfüllt werden können.

Auch für die kommenden Jahre soll frei nach Joachim Ringelnatz der Leitspruch gelten:

„Tennis stärkt Arme, Rumpf und Beine,
kürzt die öde Zeit,
und er schützt uns durch Vereine
vor der Einsamkeit.“